Neben der Witterung bestimmen eine Reihe von Managementfaktoren, wie z. B. die Stickstoffdüngung und die Intensität der Beweidung die Höhe der Stickstoffverluste unter beweidetem Grünland maßgeblich mit. Um die Zusammenhänge zwischen der mineralischen und organischen Stickstoffdüngung bei Beweidung und Schnitt und den Erträgen und Stickstoffverlusten besser zu verstehen, wurde dies in mehrjährigen Feldversuchen untersucht.
Der Schnittversuch wurde unterschiedlich mit Gülle und...
Neben der Witterung bestimmen eine Reihe von Managementfaktoren, wie z. B. die Stickstoffdüngung und die Intensität der Beweidung die Höhe der Stickstoffverluste unter beweidetem Grünland maßgeblich mit. Um die Zusammenhänge zwischen der mineralischen und organischen Stickstoffdüngung bei Beweidung und Schnitt und den Erträgen und Stickstoffverlusten besser zu verstehen, wurde dies in mehrjährigen Feldversuchen untersucht.
Der Schnittversuch wurde unterschiedlich mit Gülle und Mineraldünger in Höhe von 0 bis 360 kg N/ha versorgt. Die Grasbestände wurden viermal im Jahr geerntet. Im Herbst und Frühjahr wurden auf Sandboden die Gehalte an mineralischem Stickstoff (Nmin) im Boden bis 90 cm Tiefe untersucht. Zudem wurde mit künstlichen Harnflecken eine Weidetätigkeit (Rückf??hrung von Stickstoff über Harn) simuliert. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Ausnutzung des gedüngten Stickstoffs (N) war bei niedriger und mittlerer Düngemenge am höchsten.
Sowohl im Schnittversuch als auch bei der simulierten Weide brachte eine Düngung von 240 kg N/ha aus Gülle und KAS im Vergleich zur Düngung ausschließlich mit Gülle keinen höheren Ertrag. Auch eine Steigerung der N-Düngung auf 360 kg/ha aus Gülle und Mineraldünger brachte im ersten Versuchsjahr keine höheren Erträge als ein N-Düngungsniveau von 240 kg/ha.
- Durch eine Kombination von Gülle und Mineraldüngung lassen sich die Eiweißgehalte im Grasaufwuchs gegenüber reiner Gülledüngung erhöhen.
- Die Ausnutzung des Stickstoffs aus Gülle ist wetterabhängig, was sich in Unterschieden im Ertrag zwischen den Jahren zeigt.
- Nmin-Werte unter Harnflecken waren im September und Oktober stark erhöht.
Abgeleitete Empfehlungen für die Praxis
Ein mittleres Düngungsniveau mit einer Kombination aus Gülle und mineralischem Dünger erscheint am besten. Bei keiner der hier untersuchten Intensitäten kann bei einem reinen Schnittsystem von einer Gefährdung des Grundwassers ausgegangen werden. Bei einem Einsatz von Gülle ist dabei auf einen frühjahrsbetonten Einsatz bei feucht-kühler Witterung und die Nutzung moderner, emissionsmindernder Ausbringungstechniken zu achten
Eine späte Düngung führt zu höheren Nmin-Werten. Die Gehalte an mineralischem Stickstoff im Boden im Herbst (0 bis 90 cm) lagen für die frühen N-Ausbringungstermine bei ca. 40 kg N/ha und stiegen bei Ausbringung im September und Oktober auf 140 bis 180 kg/ha an. Wichtig ist bei der Weidenutzung eine regelmäßige Nachmahd für den Erhalt eines leistungsfähigen Grünlandbestandes und einer besseren Ausnutzung des Stickstoffs an gemiedenen Geilstellen (Harn- und Kotflecken).